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#14 The dislocated visuality and the memorial migrancy : documenta X in 1997 and Hong Kong now. Vortrag von Vennes Cheng, Sau Wai

11.11.2021
© Asia Art Archive and Ha´s family / Photo: Vennes Cheng

Kontaktbogen von Ha Bik Huen und seiner Freunde bei der documenta X (1997)

Aus dem documenta archiv #14

 

Donnerstag 11.11.2021, 18:30 Uhr

 

Ort: Rotunde des Museum Fridericianum

 

Eintritt frei

Vennes Cheng, Sau Wai nimmt die documenta X als Ausgangspunkt, um die kritischen Impulse der Ausstellung zu untersuchen, die im aktuellen Hongkong dreiundzwanzig Jahre später mit Verspätung eine Resonanz finden, wenn die Stadt nach der Verhängung des neuen Nationalen Sicherheitsgesetzes durch China im Jahr 2020 gewaltige sozio-politische Veränderungen erlebt. Sie schlägt vor, dass sich verschiedene Verbindungen zwischen der documenta X und Kassel ausmachen lassen. Die zehnte Auflage der documenta 1997 markierte den Wandel der Ausstellung von einem Ausdruck der Ästhetik zu einem Ort der Vermittlung und Reflexion globaler zeitgenössischer Krisen. Für Hongkong ist das Jahr 1997 insofern von Bedeutung, als es das Jahr ist, in dem die Souveränität der Stadt an China zurückgegeben wurde und die über 100 Jahre andauernde britische Kolonialisierung beendet wurde. Die Verbindung zwischen der zehnten Ausgabe der documenta und Hongkong thematisiert Cheng auch anhand der Anwesenheit zweier Hongkonger an der Ausstellung 1997: Ackbar Abbas und Ha Bik Chuen. Abbas, der damals an der Universität von Hongkong lehrte, war einer der Gäste der "100 Tage 100 Gäste" Vortragsreihe. Ha Bik Chuen - der verstorbene modernistische Künstler aus Hongkong - besuchte Kassel und dokumentierte einen Monat nach der Übergabe Hongkongs die Ausstellung und das Stadtbild von Kassel fotografisch.  Der Dreiklang - documenta X, Ha Bik Chuen und Hongkong - stellt historische, kuratorische, ästhetische und dialektische Verflechtungen zwischen Kassel und Hongkong dar, die Cheng in ihrem Vortrag diskutiert.

 

Vennes Cheng, Sau Wai ist eine in Hongkong lebende Wissenschaftlerin und unabhängige Kuratorin. Sie hält einen Ph.D. in Kunstgeschichte der Chinesischen Universität Hongkong und einen MA in Kulturwissenschaften des Goldsmiths College, University of London. Zu Chengs Forschungsgebieten gehören moderne und zeitgenössische Kunst aus Hongkong und China, Künstler:innenarchive sowie historische und mnemotechnische Kontingenz. Cheng hielt bei verschiedenen Anlässen, wie der Seoul Mediacity Biennale 2018, Vorträge über das Archiv der zeitgenössischen Kunst in Hongkong und die Geschichte des Kuratierens. Sie war eine der ausgewählten aufstrebenden Kunstschaffenden von Para Site im Jahr 2018. Als zweite Stipendiatin des 2020 eingerichteten gemeinsamen Fellowships des Goethe-Instituts, der Kunsthochschule Kassel und des documenta archivs beforschte sie drei Monate die Bestände zur documenta X und stand im Rahmen des von Nanne Buurman organisierten documenta studies Projekts to be dis_continued mit Studierenden, Forschenden und Lehrenden der Kunsthochschule im Austausch.