Virtuelle Ausstellung „Wie viel Bauhaus steckt in der documenta? Eine Spurensuche“
15.8.–10.11.2019
Die erste Virtuelle Ausstellung des documenta archivs geht der Frage nach, auf welche Weise sich Bauhaus-Konzepte in die documenta Idee eingeschrieben haben. Sie ist seit 15.8.2019 unter www.documenta-bauhaus.de online.
Die Spurensuche verfolgt in einer kunsthistorischen Herangehensweise, inwieweit die ersten vier documenta Ausstellungen auf das Bauhaus Bezug genommen haben oder von ihm beeinflusst wurden. Betrachtet werden die wichtigsten Akteure, die involvierten Institutionen, die ausgestellten Werke, das Kunstverständnis sowie das visuelle Erscheinungsbild der documenta. Neben einer anschaulichen Bebilderung werden zahlreiche effektvolle Features, Querverweise und Hintergrundinformationen die Narrative bereichern.
Mit fast 300 Werken waren siebzehn Bauhausmeister und -schüler auf den ersten documenta Ausstellungen vertreten. Auch das visuelle Erscheinungsbild der documenta weist in den ersten Jahrzehnten Parallelen zur Bauhausgrafik auf. Die Virtuelle Ausstellung dokumentiert diese Bezüge und stellt in kurzweiligen Stories und Close-ups involvierte Personen, Institutionen und Kunstwerke vor.
Die verantwortliche Kuratorin, Dr. Birgit Jooss, Direktorin des documenta archivs, betont: „Wir verstehen unsere erste Virtuelle Ausstellung als eine kuratierte Präsentation im Internet, die von einem relevanten Thema ausgeht, formal konsequent in genau diesem Medium umgesetzt und in sich abgeschlossen ist. Wichtig ist es uns dabei, nicht nur die Menschen vor Ort, sondern alle Menschen weltweit erreichen zu können.“
Gefördert wurde das Vorhaben großzügig von der Hessischen Kulturstiftung. Die Geschäftsführerin Eva Claudia Scholtz betont: „Dank einer interdisziplinären Kooperation rund um das documenta archiv in Kassel gewinnen wir einen Eindruck von der ambivalenten Bedeutung des Bauhauses als historischem Horizont für die ersten documenta Ausstellungen. Ich freue mich, dass in seinem Jubiläumsjahr die Beziehungen der großen Kasseler Kunstschau zum Bauhaus und seinen Künstlern kritisch gewürdigt werden.“
Die Narrative der Virtuellen Ausstellung
Die Virtuelle Ausstellung präsentiert insgesamt neun längere Stories und vierzehn kürzere Close-ups
Stories
- Arnold Bodes erster Plan zur documenta: Kunst über Länder- und Gattungsgrenzen hinweg
- Bauhaus-Künstler auf der ersten documenta, 1955
- b + d – Ein Vergleich des Erscheinungsbildes
- Bauhaus-Künstler auf der zweiten documenta, 1959
- Erfahrungen und Grundsätze des Bauhauses für die neue Kasseler Werkakademie der Nachkriegszeit
- Kassel in den 1920er-Jahren – Kontakte zum Bauhaus
- Angewandte Kunst und Design – Die ersten drei documenta Ausstellungen und ihr Bezug zu Bauhaus-Ideen
- Arnold Bodes Kontakte im Berlin der frühen 1930er-Jahre
- Bauhaus-Künstler auf der dritten documenta, 1964
Close-ups
- Werner Haftmann, die graue Eminenz der documenta
- „Ein Pantheon von überlegenen Männern“: Bauhaus-Künstler in Fotoportraits
- „Quintessenz“ des Neuen Bauens: Bauhaus-Architekturen in Fotoportraits
- Ludwig Grote und seine Bauhaus-Ausstellung in München 1950 – ein Vorbild?
- Fritz Winter – vom Bauhaus zur documenta
- Hans Soeder und die Reformierung der Kasseler Kunstakademie der 1920er-Jahre
- Die göppinger galerie in Frankfurt
- Arnold Bode als Gestalter
- Die Tapetenfabrik Rasch – eine Zusammenarbeit mit dem Bauhaus und Arnold Bode
- Das städtische Werklehrer-Seminar in Berlin
- Die Krolloper in Berlin – Verbindungen nach Kassel und Dessau (1927– 1933)
- „Müssen deutsche Formgeber grimmig sein?“ – Der Fall Wagenfeld
- Primärfarben und -formen beim Bauhaus
- Brian Jungens „Dog Run“ auf der documenta 13
Projektbeteiligte
Idee und Konzeption: Birgit Jooss
Projektmanagement: Andrea Linnenkohl
Assistenz: Verena Bornmann, Laura Diermann
Recherchen und Texte: Verena Bornmann, Laura Diermann, Martin Groh, Birgit Jooss, Harald Kimpel, Andrea Linnenkohl, Anna Rühl, Nathalie Schmidt
Digitalisierung: Michael Gärtner, Lena Voss, Alexander Zeisberg
Übersetzung ins Englische: Burke Barrett
Gestaltung: Sven Thiery, L2M3 Stuttgart
Technische Realisierung: Nina Grooten, Lutz Issler, Systemantics
Finanzierung: documenta archiv, Hessische Kulturstiftung
Dank
Unser herzlicher Dank gilt allen Inhaber/innen von Urheberrechten und Persönlichkeitsrechten, die uns freundlicherweise die Veröffentlichung der Bilder in der Virtuellen Ausstellung genehmigten.
Bildmaterial
Bildmaterial zum Download finden Sie hier.
Teil des Projektes "bauhaus | documenta"
Anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums haben das documenta archiv und die Universität Kassel ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen, das erstmals die beiden Institutionen Bauhaus und documenta im Vergleich reflektiert. Hierzu gehört auch die Ausstellung "bauhaus | documenta. Vision und Marke", die noch bis zum 8. September 2019 in der Neuen Galerie in Kassel zu sehen ist. Ein weiterer Teil dieses Projektes ist die Virtuelle Ausstellung, die an diesem Abend online geht.
Projektleitung: Birgit Jooss, Philipp Oswalt
Pressekontakt
documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Leitung Kommunikation und Marketing
Johanna Köhler
+49 561 70727-2520
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