Mit großer Trauer haben wir vom Tod von Koyo Kouoh erfahren, die in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai überraschend gestorben ist. Erst im vergangenen Dezember war sie zur Kuratorin der 61. Kunstbiennale von Venedig ernannt worden, die sie im kommenden Jahr als erste Afrikanerin hätte leiten sollen. Mit Kouoh, die in Kapstadt, Dakar und Basel lebte, verliert die internationale Kunstwelt eine hoch geschätzte Vermittlerin zwischen den Kulturen Afrikas und Europas und eine der wichtigsten kuratorischen Stimmen des afrikanischen Kontinents.

 

Als Spezialistin für Fotografie, Video und öffentliche Installationen kuratierte die 1967 in Douala (Kamerun) geborene Direktorin des Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (Kapstadt, Südafrika) Ausstellungen in Brasilien, der Schweiz, Österreich, Deutschland, im Senegal und in den Vereinigten Staaten und veröffentlichte zahlreiche Beiträge über zeitgenössische Kunst in Afrika. Als Ratgeberin der künstlerischen Leitung der documenta 12 (2007) und der documenta 13 (2012) sowie als Mitglied der Findungskomission der documenta 14 (2017) hat sie die Entwicklung der documenta in Kassel in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt.

 

Koyo Kouoh wurde 57 Jahre alt.