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Als Auftakt­ver­an­staltung der Reihe „Revisi­tations“ freuen wir uns, Carolyn Christov-​Bakargiev, die künst­lerische Leiterin der dOCUMENTA (13) und Mario García Torres zu einem gemeinsamen Gespräch im Fridericianum begrüßen zu können. 

T e r m i n e &
V e r a n s t a
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#4 Das Archiv als Virus. Vortrag von Marcelo Rezende

26.4.2018

documenta Institut Diskurs #4

 

Donnerstag, 26. April 2018, 18.30 Uhr

 

Ort: Hörsaal der Kunst­hochschule Kassel, Menzelstraße 13-15

 

Eintritt frei

 

Begrüßung: Prof. Dr. Nora Sternfeld, documenta Professorin

 

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. Eine deutsche Übersetzung des Manuskripts wird vorliegen.

 

Eine Zusam­menarbeit mit der documenta Professur an der Kunst­hochschule Kassel.

Der französische Philosoph Jacques Derrida schrieb 1995 in „Mal d’Archive“: „Es gibt keine politische Macht ohne Kontrolle über das Archiv, wenn nicht gar über das Gedächtnis. Die wirkliche Demokra­ti­sierung bemisst sich stets an diesem essen­tiellen Kriterium: an der Parti­zipation an und am Zugang zum Archiv, zu seiner Konstitution und zu seiner Inter­pretation.“

Seitdem wurde das Archiv zu einer besonderen Art von kultureller Obsession, einem Fieber, einer „maladie de mémoire“ (einer „Gedächt­nis­krankheit“). Neben den Fragen seiner Konfi­gu­rierung, seiner Geschichte oder seiner technischen Definition wurden Themen wie die struk­turelle Reorga­nisation, die Digita­li­sierung oder der Traum vom „lebendigen Archiv“ als Symptome dieses speziellen Virus diskutiert. Aber was ist mit der politischen Bedeutung des Archivs, auf die Derrida seine Aufmerk­samkeit gerichtet hat? In diesem Vortrag stellt der Referent seine Erfahrungen zur Diskussion, um neue Denkmodelle für ein Archiv anzubieten.

 

 

Marcelo Rezende (*1968 in Brasilien) ist Forscher, Kritiker und Ausstel­lungsmacher. Er war Direktor des Museums für Moderne Kunst in Bahia (2012–2015) und künst­le­rischer Direktor der 3. Bahia Biennale (2014). Neben vielen anderen Projekten gehörte er zum kurato­rischen Team der 28. Biennale von São Paulo (2008). Als Autor der Novelle Arno Schmidt (2005) ist er assoziierter Kurator des Museu do Mato (Scrubland Museum) in Bahia sowie Kurator der Ausstellung Kaffee aus Helvecia (2017) des Johann Jacobs Museums (Zürich). Außerdem war er Teil der Veran­stal­tungsreihe Museale Episode, zur globalen Zukunft der Museen (Goethe-​Institut/ Kultur­stiftung des Bundes, 2015–2017). Seit 2017 ist er gemeinsam mit Rudolf Fischer Leiter des Archivs der Avantgarden (AdA) in Dresden.