Der österreichische Künstler, Kurator und Medientheoretiker Peter Weibel ist am 1. März wenige Tage vor seinem 79. Geburtstag gestorben. Weibel stieß in den frühen 1960er Jahren zur Gruppe der Wiener Aktionisten und wandte sich bald darauf der jungen Medienkunst zu. Seit 1976 lehrte er an mehreren Universitäten und war unter anderem künstlerischer Leiter der Ars Electronica, Linz, Kurator des Österreichischen Pavillons auf der Biennale von Venedig und Chefkurator der Neuen Galerie Graz. Seit 1999 leitete Weibel das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe. Mit seinem anspruchsvollen Ausstellungs- und Forschungsprojekten untersuchte er auf stets aktuelle Weise die Verflechtungen von Kunst, Technologie, Politik und medialen Kulturen. 

 

Eine Auswahl früher Video- und Fernseharbeiten aus den Jahren 1969-72 wurde auf der documenta 6 (1977) in der Abteilung "Videothek" gezeigt, deren umfassendes Programm in zwei Videonischen im Dachgeschoss des Fridericianums zu sehen war. Während der von Catherine David kuratierten documenta X (1997) zählte er zu den Vortragsgästen der interdisziplinären (und heute legendären) Veranstaltungsreihe "100 Tage 100 Gäste".

 

Sein gemeinsam mit dem Biochemiker und Chaosforscher Otto Rössler gehaltener Vortrag zum Thema "ENDOPHYSICS" verbindet Reflexionen über Wahrnehmung, apparative Kunst, closed-circuit Installationen und den virtuellen Raum mit Physik, Quantenmechanik und Einsteins Relativitätstheorie.

 

Die Video-Aufzeichnung ist über den untenstehenden Player abspielbar