Bauhaus und documenta sind zwei global erfolgreiche kulturelle Marken, die für ein weltoffenes, innovatives und modernes Deutschland stehen. Entstanden sind beide vor dem Hintergrund von Zivilisationsbrüchen, und beide stehen exemplarisch für die Idee der emanzipativen Kraft von Kunst und Kultur. Die Parallelbetrachtung zeigt ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die sich teils komplementär gegenüberstehen: Hier Massenartikel und alltäglicher Umgang, dort die Begegnung mit einmaligen Kunstwerken; hier die Idee eines Universalismus, dort die Differenzerfahrung; hier die Gestaltung von Konsumgütern, dort die Kritik am kapitalistischen Konsum. Die Publikation behandelt in kritischen Essays sowie ausgewähltem Originalmaterial grundlegende, aber oft übersehene Dimensionen der beiden Kulturmarken, über deren Profil gegenwärtig wieder kontrovers debattiert wird. Das Buch erscheint zur gleichnamigen Ausstellung in der Neuen Galerie Kassel, 24. Mai bis 8. September 2019.

 

Text: Gerda Breuer, Bazon Brock, Kathryn M. Floyd, Andreas Gardt, Walter Grasskamp, Martin Groh, Birgit Jooss, Christiane Keim, Harald Kimpel, Gila Kolb, Julia Meer, Philipp Oswalt, Anna Rühl,
Nora Sternfeld, Daniela Stöppel, Annette Tietenberg, Fred Turner, Daniel Tyradellis, Wolfgang Ullrich, Frank Werner u.a.