In memory of Dan Graham
Dan Graham, Universität Zürich, 2007
„Mit dem Kunstsystem kam ich eher zufällig in Berührung, als Freunde von mir vorschlugen, eine Galerie aufzumachen.“ (Dan Graham)
Dan Graham (1942-2022) war eine Ausnahmeerscheinung in der Welt der zeitgenössischen Kunst. Als künstlerischer Autodidakt war er ab den späten 1960er Jahren als Galerist, Kritiker, Theoretiker, Fotograf, Performer, Videokünstler, Architekt und als Künstler-Historiker tätig und in jeder dieser Rollen hat er den Kunstdiskurs entscheidend mitgeprägt. Die Vielfalt seines einflussreichen, medienreflexiven Schaffens spiegelt sich beispielhaft in den künstlerischen Beiträgen seiner fünf documenta-Teilnahmen zwischen 1972 und 1997. Im Alter von 30 Jahren war Graham erstmals zu Gast in Kassel, als seine Video-Arbeit „Body Press 1970-72“ als Teil der Sektion „Performance“ im Rahmen der documenta 5 im Fridericianum gezeigt wurde. Zehn Jahre später realisierte er inmitten der Karlsaue mit „Two Adjacent Pavilions 1978-1982“ eine seiner ersten skulpturalen Spiegelglas-Architekturen, die als begehbare Installationen im öffentlichen Raum an zahlreichen Orten weltweit ungebrochene Faszination entfalten.
Am 19 Februar 2022 ist Dan Graham im Alter von 79 Jahren in New York gestorben.