„Mit dem Kunstsystem kam ich eher zufällig in Berührung, als Freunde von mir vorschlugen, eine Galerie aufzumachen.“ (Dan Graham)

 

Dan Graham (1942-2022) war eine Ausnahmeerscheinung in der Welt der zeitgenössischen Kunst. Als künstlerischer Autodidakt war er ab den späten 1960er Jahren als Galerist, Kritiker, Theoretiker, Fotograf,  Performer, Videokünstler, Architekt und als Künstler-Historiker tätig und in jeder dieser Rollen hat er den Kunstdiskurs entscheidend mitgeprägt. Die Vielfalt seines einflussreichen, medienreflexiven Schaffens spiegelt sich beispielhaft in den künstlerischen Beiträgen seiner fünf documenta-Teilnahmen zwischen 1972 und 1997. Im Alter von 30 Jahren war Graham erstmals zu Gast in Kassel, als seine Video-Arbeit „Body Press 1970-72“ als Teil der Sektion „Performance“ im Rahmen der documenta 5 im Fridericianum gezeigt wurde. Zehn Jahre später realisierte er inmitten der Karlsaue mit „Two Adjacent Pavilions 1978-1982“ eine seiner ersten skulpturalen Spiegelglas-Architekturen, die als begehbare Installationen im öffentlichen Raum an zahlreichen Orten weltweit ungebrochene Faszination entfalten.   

 

Am 19 Februar 2022 ist Dan Graham im Alter von 79 Jahren in New York gestorben.