Die US-amerikanische Malerin und Bildhauerin Ida Applebroog (1929-2023) ist am 21. Oktober in ihrer Heimatstadt New York gestorben.

 

Nachdem Applebroog in den 1960er Jahren zunächst als Werbegrafikerin und freischaffende Illustratorin tätig war, wandte sie sich ab 1970 ganz der künstlerischen Arbeit zu und gilt heute als bedeutende Pionierin feministischer Kunst.

 

Mit ihren figurativen, oft an Comicstrips, Storyboards und Tagebuchskizzen erinnerenden Arbeiten auf Papier und Leinwand war sie zweimal bei der documenta in Kassel vertreten: 1987 bei der documenta 8 und 2012 bei der documenta 13, die hierzulande eine Wiederentdeckung ihres Schaffens bewirkte.

 

In mancher Hinsicht knüpfte Ihr Beitrag zu Carolyn Christov-Bakargievs documenta 13 an ihre frühe Tätigkeit in der Werbe-Branche an: Als Gratis-Poster vervielfältigt, lagen Applebroogs skizzenhafte Blätter im ersten Stock des Fridericianums zur Mitnahme aus, während eine Gruppe situationistischer Reklameträger*innen mit umhängenden Klappschildern am Eröffnungswochenende in den Straßen Kassels unterwegs war. Auf Bauch und Rücken dieser "Demonstrant*innen" waren unterschiedlichste Textauszüge und Botschafen zu lesen:

"OCCUPY KASSEL", "FIRST ENSLAVE MANKIND",
"CAN I HAVE A GLASS OF WATER",
"SCREW MOTHERS DAY"
"WHAT IS LOVELY NEVER DIES"
...

 

Ida Applebroog wurde 93 Jahre alt.