Kein anderes Bundesland beheimatet so viele wichtige Arbeiten und Aktionen von Joseph Beuys (1921–1986) wie Hessen mit Standorten wie Kassel, Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden. Eine neue Publikation der Hessischen Kulturstiftung - unter Mitarbeit des documenta archivs - richtet nun den Fokus auf das Wirken und die Spuren von Beuys in Hessen. Ein zentraler Dreh- und Angelpunkt des thematisch weit gefächerten Sammelbandes ist die documenta, die Beuys über Jahrzehnte mit Arbeiten, Aktionen und seiner persönlichen Präsenz wie kein zweiter geprägt hat. 

Die sieben documenta Teilnahmen des Düsseldorfer Erweiterers des Kunstbegriffs (d3-d7 sowie d8 und d9 postum) und seine noch immer in Kassel befindlichen Werke werden von diversen Autor*innen aus unterschiedlicher Perspektive betrachtet: René Block wirft einen Blick auf einen "VW-Bus voller Kunstgeschichte" ("The Pack/Das Rudel" in der Neuen Galerie). Martin Groh widmet sich der Chronik der "7000 Eichen" von der ersten Pflanzung 1982 bis zum 30. Jubiläum im Jahr 2012. Harald Kimpel erweitert die Perspektive von der "Stadtverwaldung" zur "Weltverwaldung" in Beuys' ökologisch motiviertem Spätwerk am Beispiel der unrealisierten Projekte für Hamburgs Spülfelder und Münsters Rieselfelder sowie die "Migration der Bäume" weit über Kassel hinaus.

Historische Und aktuelle Bilderstrecken unter anderem von Barbara Klemm (Block Beuys), Hans Albrecht Lusznat (Boxkampf für direkte Demokratie, documenta 5), Dieter Schwerdtle und Michael Gärtner (7000 Eichen) ergänzen die Publikation dokumentarisch und zeichnen die Wirkung und Wirksamkeit des plastischen Denkens im künstlerischen, sozialen und ökologischen Bereich bis in die Gegenwart nach.

Mit Beiträgen von:

René Block, Michael Gärtner, Martin Groh, Mechthild Haas, Kristina Hinrichsen, Felicitas Hoppe, Angeli Janhsen, Harald Kimpel, Barbara Klemm, Fayer Koch, Mario Kramer, Hans Albrecht Lusznat, Gabriele Mackert, Christoph Otterbeck, Ludwig Rinn, Shelley Sacks, Dörte Schmidt, Dieter Schwerdtle, Philip Ursprung und Annika Weertz.