Der Düsseldorfer Künstler Konrad Klapheck ist am 30. Juli im Alter von 88 Jahren gestorben. In unverkennbarem Stil behandelte er seit Mitte der 1950er-Jahre das Thema der Maschine als Metapher menschlicher Beziehungen. Besonderes Kennzeichen dieser vier Jahrzehnte umfassenden Schaffensphase ist die nüchterne Präzision und Linearität seiner Bildsprache: die eigenwillige Verschmelzung von Sachlichkeit, Pop und Surrealismus.

 

In seinen bühnenhaften Bildräumen werden Alltagsgerätschaften wie Näh- und Schreibmaschinen, Bügeleisen oder Fahrräder zu Akteuren enigmatischer Schauspiele. Neben charakteristischen Kippmomenten zwischen Mystik und Melancholie spielen auch die humorvollen Werktitel eine zentrale Rolle. Beispielhaft veranschaulicht dies das Ölgemälde "Die Sexbombe und ihr Begleiter" (1963), das 1964 im Rahmen von Klaphecks erster documenta Teilnahme in der Sektion "Aspekte" im Fridericianum zu sehen war. Es zeigt eine chromglänzende Badezimmergarnitur mit Wasserhahn und Duschkopf - oder in den Worten des Künstlers: einen weiblichen Filmstar mit einem untersetzten, finanzkräftigen Begleiter im schwarzen Anzug.

 

Zwei weitere Male waren Klaphecks Maschinenbilder bei der documenta in Kassel zu sehen: in den Jahren 1968 und 1977.

 

Konrad Klapheck war Sohn der Kunsthistorikerin und -kritikerin Anna Klapheck (1899-1986). Er studierte von 1954 bis 1958 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bruno Goller (Teilnehmer der documenta 2) und übernahm ebendort später selbst die Professur für Freie Malerei (von 1997 bis 2002).