Zum dritten Mal sind in diesem Jahr zwei internationale Stipendiat*innen des Goethe-Instituts zu Gast in Kassel. Das Stipendium richtet sich an Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Kurator*innen aus aller Welt. Seit Juni wird das Team des documenta archivs verstärkt von Claudia Cendales Paredes aus Bogotá und Rahul Dev Prasad aus Neu-Delhi, die wir gerne kurz vorstellen möchten:

Claudia Cendales Paredes ist promovierte Kunsthistorikerin (TU Berlin). In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá ist sie als Dozentin in der Lehre tätig und engagiert sich für verschiedene Kulturprojekte. 

Ihr Rechercheprojekt am documenta archiv befasst sich mit der Teilnahme lateinamerikanischer Künstler*innen an den documenta Ausstellungen zwischen 1959 und 1997: Wie ist ihre geringe Repräsentanz zu erklären? Und in welchem Verhältnis standen die präsentierten Künstler*innen aus Süd- und Mittelamerika zu den kuratorischen Diskursen und Debatten der jeweiligen documenta? Ihre Studie mit dem Arbeitstitel "Europäer, Hybriden oder Exoten?" zielt auf eine differenziertere Sichtweise der documenta im globalisierten, internationalen Kunstbetrieb. 

Rahul Dev Prasad unterrichtet Kunstgeschichte am National Museum Institute in Delhi (NCR), Indien. Seine Dissertation (Jawaharlal Nehru University, Delhi) beschäftigt sich mit der Rezeption des deutschen Expressionismus in der modernen indischen Kunst.

Im documenta archiv forscht er zum Thema "The Shifting Boundaries of documenta and the manifestation of ‘global postcolonial art’ (1997- 2002)". Am Beispiel der zehnten und elften Ausgabe der documenta widmet er sich dekolonialen Bestrebungen im Kunstfeld und den zeitgenössischen Praktiken multikultureller Kunst. Spielt die documenta eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung postkolonialer Ideen und dekolonialen Denkens in der Kunst?

 

Willkommen in Kassel!