Unter der Trägerschaft der documenta und Museum Fridericianum gGmbH (nachfolgend „documenta gGmbH“) ist das documenta archiv zum Jahresende 2020 in den Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. – AsKI aufgenommen worden. Die Entscheidung des AsKI-Vorstands und seiner Mitglieder, darunter das Archiv der Akademie der Künste in Berlin, das Deutsche Literaturarchiv Marbach und das Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt am Main, würdigt die internationale Bedeutung des documenta archivs als Gedächtnis der Weltkunstschau documenta, als Zentrum für die Bewahrung und Dokumentation von Zeugnissen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts und als unabhängig und zukunftsweisend agierende Kultur- und Forschungseinrichtung an der Seite der documenta Ausstellung und des Fridericianum. Gleichzeitig wird die Profilierung des documenta archivs als eine international konkurrenzfähige Einrichtung für die Sammlung, Dokumentation und Erforschung der Zeitgenössischen Kunst und ihrer Bedeutung für gesellschaftliche, politische und soziale Entwicklungen, deren Präsentation und kunstpublizistische Verwertung anerkannt und gefördert.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der documenta gGmbH, Oberbürgermeister Christian Geselle, betont die archivischen und wissenschaftlichen Leistungen des documenta archivs, die auch durch die Aufnahme in den AsKI ausgezeichnet werden: „Die Mitgliedschaft im AsKI ist ein großer Erfolg für das documenta archiv und die documenta gGmbH. Das documenta archiv ist nicht nur bedeutend als Gedächtnis der documenta – es trägt auch wesentlich dazu bei, die weltweit einflussreichste Kunstausstellung in die Zukunft zu führen. Alle Künstlerischen Leitungen greifen bei der Arbeit an ihrer Schau auf die Bestände des Archivs zurück, so auch ruangrupa. Parallel dazu wirkt die Forschung aus dem Archiv heraus dabei mit, die Strömungen der zeitgenössischen Kunst sowie ihre gesell­schaftliche Bedeutung klarer zu fassen und weiterzuentwickeln. Dieses Zusammenspiel zwischen Kunst und Wissenschaft ist einzigartig und essenziell und stärkt die documenta in ihrer Bedeutung.“ Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch die sogenannte Erschließungsoffensive. Mit dieser werden die Zeugnisse des künstlerischen und kuratorischen Schaffens rund um die documenta Ausstellungen seit 1955 fachgerecht und nach archivischen und wissenschaftlichen Standards für die nationale und internationale Forschung aufbereitet. Dafür stellen die Stadt Kassel und das Land Hessen zusammen bis 2023 insgesamt 5,4 Mio. Euro zur Verfügung.

Die Direktorin des documenta archivs, Dr. Birgitta Coers, freut sich über die Zukunftsperspektiven, die die AsKI-Mitgliedschaft mit sich bringt: „Für das documenta archiv sichert die Mitgliedschaft neue funktionale und inhaltliche Möglichkeiten der fachübergreifenden Kooperation. Synergien mit anderen archivischen Einrichtungen ergeben sich unter anderem auf den Feldern der digitalen Sicherung, Langzeitarchivierung und Präsentation der Bestände.“

Die Generaldirektorin der documenta gGmbH, Dr. Sabine Schormann, unterstreicht: „Die Mitglieds­chaft im AsKI ist auch deshalb so wertvoll, weil Unterstützung auf dem Gebiet der archivpädago­gischen Vermittlung, der kulturellen Bildungsarbeit und der Entwicklung von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungsformaten ebenso zu erwarten ist wie bei kulturpolitischen Fragen und juristischen Belangen.“ Sie dankt Dr. Birgitta Coers und ihrer Vorgängerin, Dr. Birgit Jooss, die die Mitgliedschaft angestoßen hatte, herzlich für die Initiative und erfolgreiche Arbeit.

 

Über den AsKI

Der Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. hat sich 1967 auf Anregung des Bundes­innenministeriums gegründet. Derzeit sind 37 rechtlich selbständige und wissenschaftlich unabhängige, gemeinnützige Stiftungen und Vereine mit den von ihnen getragenen Museen, Kunsthallen, Archiven, Bibliotheken, Forschungs- und Dokumentationseinrichtungen im AsKI e.V. organisiert. Bei den Mitgliedern handelt es sich um national und international sichtbare Kulturinstitute, die dank ihrer Sammlungen, Forschungs- und Vermittlungsaktivitäten die kulturelle, historische und wissenschaftliche Vielfalt des Landes repräsentieren. Mit der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V., Kassel, beherbergt Kassel bereits ein Gründungsmitglied des Vereins. Der AsKI ist Träger des einzigen deutschen Museums im Ausland, der Casa di Goethe in Rom.

Der AsKI e.V. ist einflussreicher Partner als Interessenvertretung gegenüber dem Parlament, dem Bund, dem Staatsministerium für Kunst und Kultur, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie auf Länder- und Gemeindeebene. Er zielt auf Visibilität der Kunst- und Kultur­einrichtungen in der Öffentlichkeit und stärkt die gesellschaftspolitische Relevanz kultureller Arbeit. Die Mitglieder profitieren von internen Förderprogrammen, fachübergreifenden Kooperations­projekten und gemeinsam entwickelten Rahmenthemen, die verschiedene Mitgliedsinstitutionen mit diversen Sparten entlang aktueller Fragestellungen in Forschungsprojekten und Ausstellungen zusammenführen.

 

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